Reisetagebuch Kanada 2012
1. August, Montreal
Endlich geht es los! Mit der Air Canada flogen wir von Zürich über Frankfurt nach Montreal. Vom Flughafen Montreal gelangten wir dann mit dem Bus 747 direkt in die Innenstadt. Übernachtet haben wir im Holiday Inn Select Downtown, welches direkt in Chinatown gelegen ist. Alles mögliche ist gut zu Fuss zu erreichen. Teilweise zu Fuss oder auch mit dem Hop on Hop off Bus (bin zum ersten Mal in meinem Leben schwarz gefahren) haben wir die Stadt erkundet. So etwa der alte Hafen und die gemütliche Fussgänger-Zone direkt darüber. Die Notre Dame Basilica haben wir nur von Aussen bewundert, denn 10 CAD für eine Kirche fanden wir dann doch etwas viel. Weiter waren wir noch auf dem Mont Royal, dem Hausberg Montreals. Allgemein ist Montreal sehr übersichtlich und gemütlich, lädt so richtig zum Verweilen ein.
3. August, Toronto
Heute mussten wir schon früh aufstehen. Um 5.30 Uhr klingelte der Wecker, danach ging es zu Fuss zum Bahnhof und 6.45 Uhr ging unser Zug mit der VIA Rail Canada nach Toronto. Insgesamt 4 Stunden dauerte die Fahrt. In Toronto angekommen checkten wir erstmal in unserem Hotel, dem Metropolitan, ein und erkundeten dann zu Fuss schon mal etwas die Stadt. Am Dundas Square fanden wir etwa ein HardRock Cafe und auf dem CN Tower wagten wir einen Blick durch die Glasplattform und bewunderten die vielen Hochhäuser von Toronto. Toronto ist gleich schon viel hecktischer als Montreal. Im Reisebüro wurde es uns so beschrieben, dass Montreal eher wie St. Gallen sei und Toronto eher wie Zürich. Hat was!
4. August, Niagara Fälle
Von Toronto aus haben wir eine der zahlreichen Touren an die Niagara Fälle gebucht. Nach einer ca. 2 Stündigen Fahrt waren wir dann auch schon dort. Eine unglaubliche Wassermenge, welche da herunterkommt! War so richtig beeindruckend, was hier für Kräfte wirken! Mit einem Schiff sind wir noch ganz nahe an die Fälle herangefahren, nach der Fahrt war dann die Frisur vom vielen Wasser total hinüber 😉 Gleich neben den Niagara Fällen herrscht ein völliges Eigenleben einer Touristenmeile wie es im Bilderbuch steht. Eine Attraktion jagt die nächste… Immerhin war auch mein ersehntes Hard Rock Cafe vorhanden.
5. August, Toronto und Seattle
Heute haben wir noch Toronto etwas mehr besichtigt. Mit einem Double Decker Bus sind wir einmal um die Stadt gefahren und danach haben wir die Aussicht auf die Stadt vom Boot aus genossen. Toronto ist wirklich schon eine rechte Grosstadt, gleich alles viel grösser und hektischer als in Montreal! Am späteren Nachmittag sind wir dann mit dem Airport Shuttle Bus direkt von unserem Hotel zum Flughafen gefahren. Mit einer einstündigen Verspätung flogen wir dann gegen 20 Uhr auch tatsächlich noch in Richtung Seattle. Die 4 Stunden Flug kamen uns vor wie eine Ewigkeit! Belohnt wurden wir dann mit einer tollen Sicht auf die vielen Lichter von Seattle. Müde sind wir schlussendlich in unsere Betten im Clarion Airport Hotel gefallen. War ein langer Tag! Und nochmals 3 Stunden mehr Zeitverschiebung sind dazu gekommen. Jetzt sind wir also total bei Minus 9 Stunden.
6. August, Seattle
Mit dem Light Link Train wurden wir vom Seattle Flughafen für 2.50 Dollar direkt in die Innenstadt transportiert. Dort haben wir die Stadt zu Fuss erkundet, es war alles leicht zu finden. Hier ist es gleich schon wieder viel ruhiger als in Toronto. Am Pike Place Markt ging es bunt zu und her. Hier wurde 1971 das alererste Starbucks eröffnet, Wahnsinn wenn man überlegt wie viele es heute davon gibt (vor allem hier in den Staaten)!
Natürlich durfte auch ein Blick über Seattle vom Space Needle aus nicht fehlen. Zurück im Hotel haben wir unsere Koffer nochmals neu gepackt; Morgen gehts dann los mit der Gruppenreise. Wir freuen uns!
8. August, Vancouver
Vorgestern startete unsere Tour. 6 Frauen on Tour, kein einziger Mann! Mal was anderes 🙂 Unser TourGuide Ann scheint ihre Sache im Griff zu haben und verbreitet gute Laune. Dadurch, dass wir nur so wenige sind, haben wir genügend Platz im Bus. So sind wir dann von Seattle nach Vancouver gefahren und haben im HI Jerico Beach eingechekt. Am Strand haben wir dann gemütlich den Tag ausklingen lassen und beim Schimmen einen tollen Ausblick auf die Skyline von Vancouver gehabt.
Gestern haben wir dann zu Fuss Vancouver erkundet. Es gibt nicht so viel zu sehen, es ist eher eine Stadt wo einfach gelebt wird. Unter anderem waren wir längere Zeit im ältesten Stadtteil von Vancouver, dem Gastown, welcher mir der dampfenden Uhr viele Touristen anlockt. Die Stadt ist gross, aber doch sehr ruhig und schön so direkt am Wasser gelegen. Den Tag haben wir wiederum am Strand beendet, wo wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt wurden.
10. August, Whistler
Ab auf den Whistler! Mit Gondeln und Sesselliften ging es schnell hoch hinauf. Trotz einigem Schnee war es doch sehr warm. Auf dem Gipfel haben wir eine kleine Wanderung unternommen, welche dann doch etwas länger als geplant wurde, weil wir den falschen Weg erwischt haben. Mit einer langen Gondel ging es danach auch noch auf den zweiten Gipfel, wo wir auch noch etwas gewandert sind. Wieder unten angekommen hatten wir kaum Zeit uns zu erhohlen. Schon stand Zipline auf dem Programm. Gut gesichert düsten wir an Seilen quer durch die Bäume, hoch über tiefe Schluchten. Das war ein Erlebnis! Zu Abend gegessen haben wir direkt in Whistler, wo aufgrund eines Mountainbike Contestes einiges los war.
11. August, Clearwater
Insgesamt standen über 8 Stunden Fahrzeit auf dem Programm. Ein paar Mal haben wir angehalten, um die Aussicht zu geniessen und sonst ging es zügig voran. Dafür wurden wir auf dem Koa Campingplatz in Clearwater mit einem Pool und einer eigenen Wohnung pro Person belohnt. Später am Abend sind wir noch gemütlich am Lagerfeuer gesessen und haben die vielen Sternschnuppen angesehen.
12. August, Jasper
Früh Morgens ging es schon los zu zwei beeindruckenden Wasserfällen in der Nähe von Clearwater. Kurze Zeit später sassen wir dann auch schon auf dem Pferderücken und sind über 3 Stunden quer durch einen wunderschönen Wald geritten. War toll so in der Natur und Stille zu sein und die Rössli waren auch ganz lieb. Zu guter Letzt stand dann noch eine 4 Stündige Fahrt nach Jasper an, doch auch diese Zeit ging schnell vorüber.
Jasper ist riesig! Also nicht die Stadt, sondern der Nationalpark. Gleich am Morgen haben wir einen Bären gesehen, denn wir dann auch wirklich fotografieren konnten. War schon etwas schräg nur etwa 10 Meter entfernt von einem Bären zu stehen, aber er hat sich gar nicht für uns interessiert. Auf zwei kleinen gemütlichen Wanderungen in der Nähe eines Sees haben wir dann auch noch Rehe und Eichhörnchen aufs Bild gekriegt. Die Rehe kamen ebenfalls sehr nahe, sind wohl Touristen gewohnt.
15. August, zwischen Jasper und Banff
Gestern waren wir wieder praktisch den ganzen Tag im Bus. Dazwischen haben wir immer wieder Fotostopps eingelegt, da waren viele Flüsse, die durch das Gletscherwasser wunderbar grün und blau waren. Ebenfalls ein paar Seen haben wir gesehen, bzw. ein Foto davon gemacht. Auch auf einen Gletscher sind wir noch. Wegen des Regens zwar nicht zu Fuss, dafür aber mit einem Bus, welcher uns direkt auf dem Gletscher hinaus liess. Faszinierend!
16. August, Banff
Wir sind in Banff angekommen und gleich mal in die Hot Springs gesprungen um uns etwas zu erhohlen. Mit 39 Grad eine heisse Sache… Heute haben wir fast den ganzen Tag zur freien Verfügung, später gehts dann noch auf eine grösser Wanderung. Und später am Abend vergnügten wir uns im «Nachtleben» von Banff.
17. August, Banff
Frühmorgens um 6 Uhr sind wir schon losgefahren, um noch einige Tiere zu erblicken. Gleich schon am Anfang, nur wenige Meter von der Jugendherberge entfernt standen schon zwei Hirsche im Vorgarten eines Hauses und frassen Blätter von einem Baum. Sah fast etwas unreal aus. Über Canmore sind mir dann in Richtung Spraylake gefahren, was eine holprige Angelegenheit war, da die Strasse nicht gepflastert war. Dafür wurden wir mit insgesamt 8 Elchen belohnt, darunter 3 Jungtiere.
19. August, Lake Louise
Die Strecke von Banff nach Lake Louise ist nicht so weit. Somit hatten wir genügend Zeit für einige Foto Stopps an Seen und Flüssen. Den Abend haben wir dann gemütlich im Hostel bei Kartenspielen (Arschlöcheln) verbracht.
Am nächsten Tag sind wir dann schon früh los gefahren, weil am Lake Louise ein unglaublicher Touristen-Andrang herrscht. So konnten wir noch in Ruhe ein paar Fotos machen, bevor dort alle aufkreuzen. Danach sind wir zum Lake Agnes hochgewandert, einen Alpsee, welcher wunderschön gelegen ist. Von dort aus ging es dann nochmals steil herauf zum Big Beehive, oben wurden wir aber dann mit einer genialen Sicht auf den Lake Louise belohnt. Und auf dem Rückweg haben wir doch tatsache noch einen kurzen eisigen Schwimm im Lake Agnes gewagt. Brrrr!
20. August, Penticton
Wir sind praktisch den ganzen Tag mehr oder weniger durchgefahren. Die Landschaft veränderte sich immer wieder. Zuerst verschwanden die grossen Berge, dann war überall Landwirtschaft und es sah fast aus wie in der Schweiz. Und noch ein paar Stunden später war plötzlich alles sehr dürr von der Hitze. In Penticton ist nicht viel los – das Beste ist der grosse See mit dem Sandstrand. Dort sind wir natürlich auch schwimmen gegangen (einmal am Abend und einmal nach Mitternacht).
21. August, Seattle
Time to say goodbye! Nochmals einen ganzen Tag durchfahren und dann war die Reise auch schon vorüber. Es wurde Zeit, sich von der Reisegruppe zu verabschieden, was mir nach den zwei Wochen doch schon sehr schwer gefallen ist. Wir hatten zusammen eine tolle Zeit erlebt.
