Mauritius – die Traum-Insel mit den schönen Sandstränden und dem türkisblauen Meer war schon lange ein Ziel von mir. Dieses Jahr wurde es endlich Wirklichkeit, wie habe ich mich darauf gefreut!
Der Wetterbericht hat zwar schon im Vornherein gezeigt, dass es im Januar auf Mauritius mehr regnet und auch eine gewisse Gefahr für Zyklone besteht. Im Januar ist in Mauritius Sommer, das heisst aber auch schön warme Temperaturen um 27-35 Grad tagsüber und um 20-25 Grad nachts. Der Mauretanischen Sommer ist für die Touristen eher Nebensaison, die Meisten kommen zwischen Mai und September. Aufgrund von alledem haben meine Kollegin Jasmin und ich uns dann doch für Mauritius entschieden, mit dem Wissen im Kopf, dass es auch mal regnen könnte. Wie oft es dann wirklich geregnet hat – damit hatten wir dann nicht wirklich gerechnet 🙂 Aber schlussendlich ist es halt auch beim grössten Regen einfach schön, Barfuss und im Röcklein herumlaufen zu können, anstelle zu Hause dick eingepackt zu frieren. Und wir haben uns immer extrem gefreut, wenn sich die Sonne gezeigt hat! Einzig schade war, dass unser Flug kurzfristig annulliert wurde, weil auf Mauritius gerade ein Zyklon im Anmarsch war. Zum Glück konnten wir nur gerade 24h später dann doch noch auf Mauritius fliegen, der unkomplizierten Umbuchung von Swiss sei Dank!
Nach langen hin und her entschieden wir uns schlussendlich für eine selbst organisierte Mietwagenrundreise einmal rund um die Insel. Lange haben wir verlockende (und sehr teure) Flug/Hotel Kombi-Angebote studiert und haben uns dann aufgrund von verschiedener Reise-Blogs aber doch für die Mietwagen-Rundreise entschieden. Rückblickend der beste Entscheid! Wir konnten so sehr viel Geld sparen und haben sehr viel erleben können, was die Reise sehr vielfältig und schön gemacht hat. Jede Nacht haben wir an einem anderen Ort der Insel übernachtet, jeweils in einer etwas einfacheren Pension oder einem kleinen Hotel. Wir sind da immer auf sehr grosse Gastfreundschaft gestossen und die Unterkünfte waren allesamt sehr schön, sauber und einzigartig. Oft wurden wir Abends von den Besitzern selber sehr lecker und günstig bekocht und auch das Frühstück war immer sehr gut. Die Liste unserer Hotels und die gebuchten Preise sind weiter unten zu finden.
Nie hätte ich in einem überteuerten Luxus-Resort übernachten wollen. Es war viel mehr wert, die verschiedenen Unterkünfte auszuprobieren, neue Orte und Menschen kennen zu lernen, immer so gekleidet rumlaufen dürfen wie man gerade möchte und es war auch unendlich viel wert ,einfach mal draussen vor der Unterkunft sitzen zu können und den vielen Vogelstimmen lauschen zu können. Oder das unbezahlbare Lächeln zu sehen, wenn man sich fürs wirklich sehr gute Abendessen bedankt hat.
Da auf Mauritius viele unterschiedliche Kulturen leben – Inder, Chinesen, Afrikaner und Europäer – ist auch die Küche sehr vielfältig. Es gibt extrem leckere Currys, Spezialitäten wie Samosas oder das Roti (Fladenbrot), aber auch viele Nudel- und Reisgerichte welche Asiatisch angehaucht sind, wie zum Beispiel gebratene Nudeln mit Gemüse (Mine Frite). Abgerundet wir das ganze mit kreolischen Gerichten (viel Fisch und Hühnchen in verschiedenen Saucen). Überall werden zudem frische Früchte und frisch gepresste Fruchtsäfte angeboten. Am günstigsten und stets sehr lecker gegessen haben wir an den kleinen Food-Ständen, die oft an den öffentlichen Stränden zu finden sind. Hier kostet ein Menü nur zwischen 2.50 und ca. 4 Franken.
Die Währung auf Mauritius ist die mauretanische Rupie, am besten wechselt man das Geld direkt am Flughafen. Mit Kreditkarte lässt sich in Restaurants und Hotels ziemlich gut bezahlen und es lassen sich auch überall auf der Insel mal wieder Bankautomaten finden.
Die Preise auf Mauritius sind leider teilweise recht hoch, gerade auch viele Restaurants und Hotel sind sehr überteuert. Fast kontrovers ist der Fakt, dass die Bevölkerung nur gerade rund 200 Euro im Monat verdient und so in keinem Bezug zu den Preisen steht bzw. auch nicht viel davon zu haben scheint. Wir haben daher immer wieder etwas Trinkgeld gegeben.
Die Kriminalität ist nicht sehr hoch, aber doch vorhanden. So sollte man keine Wertsachen im Auto lassen und seine Dinge nie unbeaufsichtigt lassen, gerade nicht am Strand. Und Abends sollte man sich nicht in zu dunkeln und abgeschiedenen Gegenden aufhalten. Aber generell habe ich mich auf Mauritius sehr wohl gefühlt und keine Angst gehabt, überfallen zu werden. Auch die Bevölkerung ist sehr freundlich, viele grüssen sogar auf den Strassen. Die Amtssprache auf Mauritius ist Französisch, es können aber fast alle auch Englisch sprechen. Oftmals hat man ein Pluspunkt, wenn man sich in etwas Französisch probiert, gerade auch zum Grüssen.
Und das Wetter? Naja das macht was es will im Mauretanischen Sommer, wie wir feststellen mussten 🙂 Die einzig verbindlichen Aussagen erhält man vom lokalen Wetterservice unter http://metservice.intnet.mu und zwar genau für maximal 8h im Voraus. Danach kann es gut sein, dass die Prognosen wieder ganz anders sind. Und es kann sein, dass auf Teilen der Insel gerade total schlechtes Wetter mit Regen und auf einem anderen Teil der Insel gerade die Sonne am scheinen ist. Das hätten wir zuerst nicht gedacht, denn die Insel ist nicht wirklich gross. Wir hatten recht viel Regen, aber zum Glück auch immer wieder sonnige Abschnitte und einige wenige Tage auch wirklich extrem schönes Wetter. Dank diesem Mix hat uns der Regen dann auch nicht so viel ausgemacht, war aber doch gewöhnungsbedürftig, denn im Kopf hatten wir natürlich nur Bilder von Mauritius mit strahlend blauem Himmel.
Unseren Mietwagen haben wir bei https://www.mietwagen-mauritius.de gebucht, welcher als Vermittler dient und schlussendlich erfolgt dann die Buchung bei einem lokalen Anbieter. Für 11 Tage haben wir mit Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbeteiligung insgesamt 390 Euro für einen Hyundai i20 bezahlt.
Fahren ist auf Mauritius sehr einfach, es hat nicht so viel Verkehr, allerdings herrscht Linksverkehr. Die Umstellung auf Links ist aber kein Problem, man gewöhnt sich schnell daran. Gewöhnungsbedürftiger ist, dass der Mauretanische Bürger sein Auto gerne einfach mal mitten auf der Strasse parkiert und man so immer wieder Autos überholen muss. Aber auch an das gewöhnt man sich und es macht auch Spass einen etwas «exotischeren» Fahrstil zu haben und einfach zu fahren und überholen wie man gerade will.
Navigiert haben wir einwandfrei mit Google Maps, dessen Kartenmaterial wir vorher Offline verfügbar gemacht haben. Mauritius ist teilweise ein rechtes Strassenlabyrinth und Schilder gibt es nicht so viele. Ohne Navi hätte ich riesige Mühe gehabt, obwohl meine Orientierung sonst sehr gut ist.
Gesehen und unternommen haben wir sehr vieles. Besucht haben wir zum Beispiel den wirklich sehenswerten Black River George Nationalpark mit den Tamarin und den Chamarel Wasserfällen, dem Gorges Viewpoint und der siebenfarbigen Erde bei Chamarel. Einen Tag haben wir die herrliche Insel «Ile aux Cerfs» erkundet und das erst noch sehr günstig – in unserer Unterkunft Eva Zion konnten wir für nur gerade 20 Franken einen Bootstransfer direkt ab Unterkunft buchen. Im Internet werden dafür sehr viel überteuerte Ausflüge angeboten, diese fangen schnell bei stolzen 100 Franken an.
Auch auf der Ile D’Ambre waren wir noch und zwar während eines Kayak Ausfluges, der wirklich zu empfehlen ist. Wir haben viel über die Mangroven gelernt und sind auch noch auf der Insel spazieren gegangen. Und es war einfach herrlich mit dem Kayak durch die Gegend zu paddeln, zumal da die Sonne gerade wunderbar am scheinen war.
An einem Morgen früh bin ich noch mit Delfinen schwimmen gegangen – organisiert vom deutschen Auswanderer Roman (http://www.thefriendlydodo.com). Darüber hatten wir auch den Kayak Ausflug gebucht. Das Delfin schwimmen ist auf Mauritius ein etwas negativer Punkt, es tummeln sich täglich etwa 20-30 Boote im Wasser rund um die Delfine und damit viel zu viele Touristen. Das hätte mich nicht wirklich gereizt. Roman aber bietet auf seinem Boot Platz für 8 Personen und startet bereits 5 Uhr Morgens für 2 Stunden. So ist man wirklich ganz in Ruhe mit den Delfinen, es waren nur noch zwei andere kleine Boote da. Gesehen habe ich sehr viele Delfine, schwierig zu sagen wie viele genau, denke an die 20 waren es sicher. Es hat auch tatsächlich gereicht, um etwas mit den Delfinen zu schwimmen und sie direkt unter Wasser zu beobachten, was für ein einmaliges Erlebnis!
Ein weiterer empfehlenswerter Ausflug war die Insel Ile aux Aigrettes. Das Naturschutzgebiet beherbergt viele geschützte Pflanzen und Tierarten und es leben auch viele Riesenschildkröten auf der Insel. Die Schildkröten werden dort gezüchtet und können in den ersten Lebensjahren geschützt aufwachsen. Wenn sie gross genug sind, werden sie auf Mauritius ausgesiedelt. Gelernt habe ich dort unter anderem, dass es die riesigen Schildkröten lieben, wenn man sie am Hinterbein massiert, sie bleiben dann direkt stehen und geniessen nur noch, auch wenn sie dich kurz zuvor vielleicht noch beissen wollten 🙂
Buchen kann man den Ausflug direkt bei https://www.mauritian-wildlife.org/Ileauxaigrettes oder wie ich direkt vor Ort am Treffpunkt Pointe Jerome Embarkation Point – es fährt Morgens jede halbe Stunde ein Boot. Die Tour ist geführt und so erhält man auch viele Informationen zu den Pflanzen und Tieren. Gekostet hat der Ausflug rund 23 Franken.
Besichtigt haben wir auch noch die riesige Indische Götter-Statue Ganga Talao Statue, den Maheswarnath Mandir Tempel, die bekannte Kirche «Notre Dame» am Cap Malheureux, den botanischen Garten in Pamplemousses und den Aussichtspunkt «La Roche Qui Pleure». Und natürlich zahlreiche wunderschöne Strände besucht. Hier die Liste aller Strände:
- Flic en Flac
- Wolmar
- Le Morne
- Trou aux Biches
- Mon Choisy
- La Cuvette
- Anse La Raie
- St. Felix
- Bel Ombre
- La Prairie
- Blue Bay
Zum Schnorcheln ist Mauritius übrigens mässig geeignet. Leider sind die vielen Riffe bereits durch die Touristen zerstört worden durch Sonnencreme und auch, weil sie einfach darauf herum getrampelt sind. Es gibt zwar noch Fische zu sehen, aber leider nur noch in toten Korallen. Beim Baden und Schnorcheln sollte man übrigens Badeschuhe tragen, um nicht auf Seeigel oder gar den Steinfisch zu treten, dieser ist einer der giftigsten Fischen überhaupt und kann auch beim Menschen zu Tode führen.
Und dann wären da noch die Tiere… Nicht die Vögel im Wald, sondern die vielen heimatlosen Hunde und Katzen, die auf der Insel leben. Zum guten Glück nicht allzu ausgehungert und generell in einem recht guten Zustand – und vor allem sehr liebe Tiere. Es gibt sie wirklich haufenweise auf Mauritius und auch mir wurde eines Tages das Herz schwer, als ich bei einem einsamen Aussichtspunkt auf einen kleinen Hundewelpen gestossen bin. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf, so habe ich recherchiert und durfte dann am nächsten Tag bei der Tierschutzorganisation https://www.pawsmauritius.org eine Transport-Box abholen und den Welpen bringen. Als ich wieder zum Aussichtspunkt kam, waren da dann gleich drei kleine Welpen. Die Organisation versucht die Welpen jetzt zu vermitteln und versorgt sie tierärztlich. Ich habe vor Ort die Räumlichkeiten besichtigt und gleich auch noch Geld gespendet. Neben der Vermittlung kastriert die Organisation vor allem Tiere und versorgt sie auch, wenn entweder die Besitzer wenig Geld haben, oder es gar keinen Besitzer gibt. Die Organisation leistet wirklich tolle Arbeit!
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Mauritius weit mehr ist, als nur eine Luxus-Strand-Destination. Es ist eine sehr vielfältige Insel mit vielen Kulturen und sehr schöner Natur. So trifft man auch auf viele Regenwälder mit wilden Bewohnern wie Flughunden und Affen und zahlreichen Vögeln. Das vielfältige Essen, die freundlichen Menschen und natürlich auch die vielen schönen Strände runden das Erlebnis perfekt ab. Jeder kann sich seine Reise selber gestalten – teuer und luxuriös oder günstiger, authentischer und aus meiner Sicht nicht weniger schön.
Mit einer Rundreise lernt man Land und Leute weit besser kennen, als wenn man nur in einem Hotel sitzt und ab und zu einen überteuerten Ausflug bucht 😉
Hier noch die Liste aller Unterkünfte, in denen wir übernachtet haben inkl. der Preise die wir bezahlt haben pro Nacht für zwei Personen.. Besonders empfehlen kann ich die L’Exil Lodges (tolles Erlebnis mitten im Urwald), das Vanilla House (kleine Bungalows im Urwald), die Villa Anakao (wunderschönes Kolonial-Haus) und Eva Zion (direkt am Fluss mit schönem Pool und sehr nettem Besitzer). Es haben uns aber grundsätzlich alle Unterkünfte sehr gut gefallen; wir können alle weiter empfehlen!
Unterkunft | Bemerkungen | Adresse | Totalbetrag |
Vanilla House | Mit Frühstück | http://www.mauritius-guest-house.com | CHF 116.00 |
Aanari Hotel&Spa | Mit Frühstück und Abendessen | http://www.aanari.com | CHF 171.00 |
Villa Anakao | Mit Frühstück | https://www.villa-anakao.com | CHF 112.00 |
Voile Bleue Boutique Hotel | Mit Frühstück | https://www.voilebleue.mu | CHF 139.00 |
Bleu de Toi Boutique Guesthouse | Mit Frühstück | https://www.bleudetoi.mu | CHF 90.00 |
EvaZion | Mit Frühstück | http://evazion-guest-house.mauritius-top-hotels.com | CHF 76.00 |
Here Paradise | Mit Frühstück | http://here-paradise.mauritius-hotelsresorts.com | CHF 71.00 |
L’Exil Lodges | Mit Frühstück und Abendessen | http://www.lexillodges.com | CHF 136.00 |